Kastration

Mythos & Wirklichkeit

eine Information der Katzenhilfe-Westerwald e.V.  mit freundlicher Gehemigung zur Verbreitung


Fakten?


Fakten!

Straßenverkehr
FIV-Virus (Katzen-AIDS, das durch den Nackenbiss des Katers beim Paarungsakt übertragen wird)
Übertragung von FeLV (=Leukose) oder FIV (=Katzenaids) bei Revierkämpfen zwischen rivalisierenden Katern
Die Lebenserwartung einer unkastrierten, freilaufenden Katze beträgt gerade einmal ein bis fünf Jahre! In diesem kurzen Leben vermehrt sie sich so oft wie möglich und trägt zur Vermehrung des Katzenelends bei.

Fazit! 

Wer seine Katze oder seinen Kater kastrieren lässt, beweist Tierliebe und Verantwortungsbewusstsein.


Allgemeine Vorteile der Kastration:


Zeitpunkt der Kastration:

So früh wie möglich, denn: Je jünger ein Tier ist, desto besser verkraftet es die Operation.

Aus medizinischer Sicht gibt es keinen Grund, eine Katze einmal rollig oder gar trächtig werden zu lassen, im Gegenteil: Beides schadet der Gesundheit Ihrer Katze! Langzeitstudien haben gezeigt, dass die Hormone keinerlei Einfluss auf Größe und Körperbau der Katze haben; diese sind ausschließlich genetisch bedingt; verzögerte Wachstumsfugenschließungen haben max. zur Folge das die Katze bis 1 cm größer wird, aber keinesfalls, dass früh kastrierte Tiere klein und mickerig bleiben. Deshalb muss keinesfalls bis zur Kastration die komplette körperliche Entwicklung abgewartet werden. Lassen Sie von den Ammenmärchen los, schützen Sie ihr Tier und zeigen Sie Verantwortung.


Vorteile der Frühkastration:

Was ist zu beachten?

Tierarzt wählen, der

Empfehlung zur besseren Wundheilung: Fünf Tage vor Eingriff 3 x täglich 3 Globuli Arnica D30 verabreichen


Kosten:

Die Kosten für die Kastration männlicher Katzen betragen zwischen 50,- und 70,- Euro, die Kosten für die Kastration weiblicher Katzen zwischen 90,- und 130,- Euro. Die Tätowierung ist in der Regel in den Kastrationskosten enthalten und sollte max. 5,– bis 8.- Euro Aufpreis kosten.

Die Kosten für einen Mikrochip (Transponder) belaufen sich zwischen 15,- und 35,- Euro.

Für sozial schwach gestellte Personen bieten viele Tierärzte Teilzahlungsmöglichkeiten an, alternativ werden Kastrationen auch oft vom Tierschutz bezuschusst.

Sie lieben Katzen?

Dann handeln Sie verantwortungsbewusst und lassen Sie Ihr Tier kastrieren!

Nicht nur Ihre Katze wird es Ihnen danken; Sie leisten so einen aktiven Beitrag dazu, das Katzenelend einzudämmen und vielen unerwünschten Katzenkindern ein qualvolles Ende zu ersparen!

Frühkastration von Katzen unter Tierschutzgesichtspunkten

Von Dr. Willa Bohnert, Tierschutzzentrum der Tierärztlichen Hochschule Hannover (Vortrag gehalten aus Anlaß der Internationalen Katzenausstellung am 6./7.12.1997 in Hannover-Misburg)

Einleitung

Die Frage nach dem "optimalen Zeitpunkt" für die Durchführung der Kastration als Maßnahme zur Empfängnisverhütung entfacht unter Fachleuten immer wieder rege Diskussionen. Dabei geht es um die Frage, ob es günstiger ist, Katzen vor oder nach Erreichen der Geschlechtsreife zu kastrieren. Die Argumente für und gegen die Kastration vor der Geschlechtsreife beziehen sich primär auf die technische Umsetzung und mögliche Folgeschäden. Auch emotionale Einwände und ethische Bedenken spielen eine Rolle. Seit etwa zwei Jahren wird die Thematik durch die insbesondere in den USA propagierte Kastration von Katzenwelpen im Absatzalter erweitert. In den USA besteht eine gewaltige Überpopulation von Katzen und Hunden, deren Folge die Euthanasie von durchschnittlich 20 Millionen streunender Tiere jährlich ist. Daraus resultiert die Beschreitung immer neuer Wege der Empfängnisverhütung.

Begriffsdefinition

Die Kastration ist die chirurgische Entfernung der Keimdrüsen. Geschlechtsspezifisch ist von der "Ovarektomie", also der Entfernung der Eierstöcke beim weiblichen Tier und der "Orchiektomie", der Entfernung der Hoden beim männlichen Tier, zu sprechen. Frühkastration bezeichnet die Kastration bei jungen, geschlechtlich nicht ausgereiften Tieren. Dabei kann es sich um die Kastration im Absetzalter, also mit 8-14 Wochen, oder um die Kastration vor dem Einsetzen der Geschlechtsreife (Pubertät) handeln. Der Pubertätsbeginn bei der Katze variiert von Tier zu Tier und ist ebenfalls abhängig von der Rasse und vom Geschlecht. Bei der weiblichen Katze beginnt die Pubertät im Alter von 4-21 Monaten, beim Kater im Alter von 6-8 Monaten.

Warum Frühkastration?

In den letzten Jahren steigt ständig die Zahl der streunenden oder verwilderten Katzen. Diese Tiere machen 70% der in Tierheimen eingelieferten Katzen aus. Die geradezu sprichtwörtliche Fruchtbarkeit der Katze wird ihr in der heutigen Zeit zum Verhängnis. Bedenkt man, daß ein Katzenpaar pro Jahr im Druchschnitt 3 Welpen bekommen kann, so vergrößert sich die Katzenpopulation innerhalb von 10 Jahren auf ca. 80 Millionen Tiere. In einem großen Katzenbestand können sich Krankheiten leicht und schnell ausbreiten. Hier zeichnen sich Entwicklungen ab, die die Kastration als Methode zur sicheren und dauerhaften Unfruchtbarmachung in den Vordergrund rücken, um einer Überbevölkerung von Katzen wirksam vorzubeugen oder entgegenzuwirken, um nicht auf amerikanische Verhältnisse hinzusteuern. Die Kastration von freilebenden Katzen und nach Möglichkeit auch all derer, die zu einer Familie gehören, stellt derzeit die einzige Möglichkeit dar, das Anwachsen der freilebenden Katzenpopulationen und die damit verbundene Verelendung der Tiere zu verhindern. Die Erfahrung hat gezeigt, daß Privathalter, die eine junge Katze aus dem Tierheim aufnehmen, häufig "vergessen", das Tier kastrieren zu lassen. Für die Tierheime ist es daher wichtig, nur kastrierte Katzen weiterzuvermitteln. Da sich freilebende Katzen, die einmal eingefangen wurden, nur schwer erneut einfangen lassen, kann es bei diesen Tieren nötig sein, sie bereits in jungem Alter zu kastrieren. Vor diesem Hintergrund kann die Kastration als aktive Maßnahme des Tierschutzes angesehen werden.

Effekte der Frühkastration auf die körperliche Entwicklung

Effekte der Kastration von Welpen im Absetzalter wurden bisher nur bis zu einem Lebensalter von 24 Monaten durch Studien überprüft. Welche Folgen diese Form der Frühkastrtion im weiteren Leben hat, ist bisher nicht hinreichend bekannt. Die Narkose und der chirurgische Eingriff an sich stellen für Welpen kein erhöhtes Risiko dar. Folge der Frühkastration ist, daß sich die Wachstumsfugen der Knochen später als normal schliessen, die Tiere werden infolgedessen größer. Kastrationsbedingt ist die Stoffwechselaktivität verringert, so dass es zu einer nachweislich erhöhten Zunahme des Körperfetts und damit des Körpergewichts kommt (um ca. 1kg). Unabhängig vom Zeitpunkt der Frühkastration fällt eine Verringerung der Agressivität untereinander und eine vermehrte Anschmiegsamkeit gegenüber den betreuenden Personen auf. Mit 7 Wochen oder 7 Monaten kastrierte Kater weisen im Alter von 22 Monaten ähnliche Harnröhrendurchmesser auf wie nicht kastrierte Kater. Dieser Punkt ist wichtig im Hinblick auf Harngriesbildung bei Katern. Während sich bei nichtkastrierten Katern im Alter von 22 Monaten der Penis vollständig aus dem Präputium (Vorhaut) vorlagern läßt, ist dies nur bei 60% der mit 7 Monaten und bei keinem der mit 7 Wochen kastrierten Tieren möglich. Langfristige Effekte dieser Entwicklungsstörung sind noch nicht abzusehen. Dasselbe gilt für den Harnröhrendurchmesser weiblicher Katzen, der im Alter von 22 Monaten nach Kastration im Welpenalter deutlich geringer ist als bei nicht kastrierten Tieren. Unerwünschte Folgen der Kastration, auch im späteren Lebensalter, sind insbesondere bei langhaarigen Rassen qualitative Fellveränderungen ("Welpenfell"). Zusammenfassend sind diese Ergebnisse dahingehend zu beurteilen, dass soweit bisher bekannt ist, die Frühkastration von Katzen keine unmittelbaren Schäden verursacht, aber das Erscheinungsbild, das Verhalten und möglicherweise auch einzelne Organfunktionen im Erwachsenenalter von denen geschlechtlich intakter Tiere abweichen.

Fazit:

Nach Abwägung aller Faktoren läßt sich sagen, dass die Frühkastration nach dem heutigen Kenntnisstand eine vertretbare Maßnahme ist, um der Zunahme von verwilderten Katzen und den daraus für die Tiere entstehenden Schmerzen, Leiden und Schäden entgegenzuwirken.

Mit freundlicher Genehmigung zur Verbreitung: Dr. Willa Bohnet, Tierschutzzentrum der Tierärztlichen Hochschule Hannover, Bünteweg 2, 30599 Hannover, Tel.: 0511- 9538142, Fax: 0511- 9538056



Frühkastration bei Katzen - Ein Tierschutzproblem?

Definition

Seit ca. 2 Jahrzehnten wird insbesondere in den USA und Großbritannien ein Kastrationsverfahren durchgeführt, das einen Eingriff im Alter von 4 Wochen an vorsieht: Die sogenannte Frühkastration. Eine genaue Definition gibt es nicht. Jeder Eingriff, der vor dem Eintreten der Pubertät durchgeführt wird, sollte daher als Frühkastration bezeichnet werden.

In Deutschland wird die Durchführung der Frühkastration noch sehr kontrovers diskutiert. Von einigen Tierärzten wird über jahrelange erfolgreiche Praxis mit der Methode berichtet, von anderen Kollegen wird sie vehement abgelehnt. Die meisten Erfahrungswerte und Literaturangaben kommen aus den USA und Großbritannien, vereinzelt liegen Aussagen aus dem Europäischen Raum vor. Belegte Langzeitstudien existieren nicht.

Für und Wider

Gegner der Frühkastration führen als Hauptargumente negative klinische Folgen des frühen Eingriffs, sowie operative Schwierigkeiten an. Im Gegensatz zu einer Kastration im gängigen Alter von 6 Monaten bei der Katze und 6-9 Monaten beim Kater greift die Frühkastration in das hormonelle Geschehen von Jungtieren in einer Phase weit vor dem Abschluss der körperlichen Entwicklung ein.Die Folgen ergeben sich aus dem Fortfall der Sexualhormone in den ersten Lebensmonaten:Femur, Radius und Ulna sind verlängert, spezifische Unterschiede zu unkastrierten Tieren (Kopfform) fehlen beim Kater. Die Adipositas wird häufig erwähnt, wobei diese eine generell bei Kastrationen mögliche Folge ist. Studien haben gezeigt, dass eine Gewichtzunahme nicht auf die Frühkastration zurück zu führen sei. Eine gewisse erbliche Neigung und Wesensabhängigkeit, muss hier eher in Betracht gezogen werden. Der insbesondere bei frühkastrierten Katern später einsetzende Epiphysenfugenschluss, soll eine erhöhte Gefahr von Frakturen nach sich ziehen. Dies wurde jedoch nicht mit Erfahrungswerten belegt. Die Aussagen über häufigeres Auftreten von urologischem Syndrom beim Kater, sowie über erhöhter Rate an inkontinenten Katzen, werden durch Studien aus den USA und durch Erfahrungswerte von Praktikern aus dem Europäischen Raum widerlegt. Es gäbe keinen Unterschied zwischen frühkastrierten und im üblichen Alter kastrierten Tiere. Ein mögliches höhere Auftreten von Urethralobstruktionen konnte bei im juvenilen Alter kastrierten Katzen ebenfalls nicht beobachtet werden. Vielmehr wird Magnesiumüberschuss in der Nahrung für diese Erscheinungen verantwortlich gemacht. Einig ist man sich bei der Problematik der möglichen persistierenden Adhäsion des Penis am Präputium. Die androgen abhängige Trennung der Gewebe voneinander findet in frühkastrierten Katern seltener statt. Die daraus resultierenden Folgen sind Entzündungen und Irritationen des Präputium (Präputialkatharr). Autoren empfehlen diesbezüglich eine Frühkastration bei Tieren durchzuführen, bei denen der Penis vom Präputium gelöst ist. Ein klinischer Vorteil der Frühkastration sei der präventive Effekt gegenüber Mammatumoren und Metritiden. Generell haben nicht kastrierte Katzen ein 7x höheres Risiko an Neoplasien des Gesäuges zu erkranken.

Der operative Eingriff an sich wird von Gegnern der Methode als besonders risikoreich dargestellt. Narkosemittel können von jungen Tieren schlechter abgebaut werden als von Erwachsenen. Die Gefahr der Unterversorgung mit Sauerstoff und die schnelle Abkühlung bis hin zur Hypothermie (bedingt durch einen höheren Stoffwechsel) sind ebenfalls Argumente, die beachtet werden müssen.

Tierärzte, die praktische Erfahrung mit Frühkastrationen haben, räumen ein, dass ein gewisses Feingefühl für die Narkose und bei der Vorbereitung des Eingriffes angebracht sei. Dies sei ein Garant für die erfolgreiche jahrelange Praxis mit der Methode, die heute aus dieser Sicht kein Problem mehr darstelle. Das Argument, das Operationsfeld sei so klein, dass sich der Eingriff in den Bereich der Mikrochirurgie fiele, wird wiederrum widerlegt. Das Operationsfeld sei nicht nur übersichtlich, sondern die Operation sei einfacher als beim erwachsenen Tier, da die fraglichen Organe nicht so stark durchblutet sind, und sich weniger Fett im Unterleib befinde. Die Tiere erholen sich zudem schneller von dem Eingriff (ca. 3 Stunden) als die im üblichen Alter kastrierten Artgenossen (bis zu 72 Stunden). Die Heilung der Schnitte erfolgt im juvenilen Tier schneller. Postoperative Ödeme im Skrotum der jungen Katern konnten nicht festgestellt werden. Im Zusammenhang mit der Operation wird auf das bei jungen Tieren noch nicht ausreichend ausgebildetes Immunsystem eingegangen. Die jungen Tiere sind anfälliger gegenüber postoperativen Infektionen. Das Risiko könne minimiert werden, in dem die frisch operierten Tiere in Umgebungen mit niedrigen Infektionsdruck gehalten werden. Das Problem ergäbe sich gar nicht, wenn die Tiere gleich nach dem Aufwachen von den Besitzern mit nach Hause genommen werden.

Verhalten

Die Verhaltensweisen der Tiere sind in Folge einer frühen Kastration nicht wesentlich verändert gegenüber denen von Tieren, die im üblichen Alter kastriert wurden. Das Harnmarkieren der männlichen Tiere ist herabgesetzt, aber nicht völlig ausgeschaltet, wenn auch der katertypische Uringeruch fehlt. Beim Kater soll das sexuelle Verhalten weniger ausgeprägt sein, je früher die Kastration statt gefunden hat. Die Kastration im juvenilen Alter soll ein dauerndes kindliches Verhalten der Tiere bedingen, was Besitzern sehr entgegen käme. Ebenso werden das freundlichere Wesen und das häuslichere Verhalten erwähnt.

Frühkastrierte Tiere sind nicht weniger aktiv. Sicher wichtig für das Wesen des Tieres ist die Beobachtung, dass früh kastrierte Katzen und Kater weiterhin ihren angeborenen Jagdinstinkt beibehalten. Die herabgesetzte Bereitschaft zu Rangkämpfen, Revierverhalten und Streunen sind Erscheinungen, die auch bei im üblichen Alter kastrierten Tieren beobachtet werden.
Wann und ob eine Frühkastration bei Katzen und Katern durchgeführt werden sollte, ist nach Abwägung der aufgeführten Argumente wohl weniger eine medizinische Frage,noch ein tierschutzrechtliches Problem. Gerade bei den domestizierten Feliden scheinen die klinischen Nachteile eines frühen Eingriffes und die damit verbundenen möglichen Leiden gering zu sein. Sie werden durch präventiv ausgeschaltete Probleme aufgewogen. Aus rechtlicher Sicht ist durch die Novellierung des Tierschutzgesetzes eine Lockerung des Umgangs mit Kastrationen im Rahmen der Verhinderung von Überpopulationen zu erwarten.

Tierheimkatzen

Eine wirkliche tierschützerische Relevanz hat die Frühkastration im Umgang mit herrenlosen Tieren und bei der Abgabe von Tieren aus Tierheimen. Hierbei geht es dann nicht nur um die Problematik der Überpopulation von Katzen mit all ihren negativen Folgen, sondern auch um den Schutz einzelner Individuen. Bei herrenlosen Tieren ergibt es sich häufig, dass im Rahmen von Kastrationsprogrammen (in Tierheimen) neben Erwachsenen auch junge Tiere eingefangen werden. Die jungen Tiere unkastriert wieder freizusetzen, um das Kastrationsalter abzuwarten, würde u. U. bedeuten, sie nie wieder einzufangen, oder aber nachdem sie sich schon vermehrt haben. Um diesen Gefahren aus dem Wege zu gehen, ist die Frühkastration das Mittel der Wahl.
Mit gleicher Zielsetzung werden in vielen Tierheimen (auch in Deutschland) junge Katzen vor der Abgabe an den neuen Besitzern kastriert. Kastrationsverträge und ähnliche - häufig sehr kostengünstige - Versuche, die Besitzer zu verpflichten, das Tier beim Erreichen des Kastrationsalters wieder vorzustellen, führen häufig nicht zum Erfolg. Solange die Tiere als Stubentiger in Wohnungen gehalten werden, sind die Besitzer schon bei den ersten Anzeichen von pubertärem Verhalten bereit, die Quelle allen Übels beseitigen zu lassen.
Aber sobald die Tiere in der "glücklicheren" Lage sind, frei umherlaufen zu dürfen, holt sie Ihre eigene Biologie schneller ein als der Besitzer mit der Transportkiste. Entweder liegen sie dann schon im Straßengraben, weil sie auf ihrer Konzertreise nicht auf die rollenden Blechkisten aufgepasst haben, oder sie kehren mit der possierlichen Überraschung heim, von der zuweilen die Besitzer erst zu spät Kenntnis erhalten. Das Schicksal unerwünschten Nachwuchses ist bestenfalls die Einlieferung ins Tierheim, wo es eigentlich schon genug davon gibt.

What's to do?

Abschließend sollte bemerkt werden, dass es ratsam ist, genaue Auskünfte von erfahrenen Kollegen einzuholen, bevor man die Kastration jüngerer Tiere erstmalig durchführt. Nicht umsonst wurde darauf aufmerksam gemacht, dass Narkose und Operation, wenn sie nicht auf die juvenilen Verhältnisse abgestimmt werden, ein Risiko für die Patienten darstellen können.
Auch die richtige Anwendung von Methoden und die eigene Einschätzung haben etwas mit gelebten Tierschutz zu tun. Und jeder Tierarzt ist diesem Leitgedanken verpflichtet.

Die TVT sammelt seit kurzem Informationen zur praktischen Ausübung der Methode und Adressen von Kollegen, die Erfahrungen mit Frühkastrationen erlangt haben.

Ein Bericht vom 09.01.2000 der beamteten Amtstierärzte Deutschlands
Quelle Amtstieraerzte





Aktion Tier - Menschen für Tiere e.V. informiert:


Österreicher und Amerikaner als Vorreiter in Sachen Pflichtkastration bei Haustieren

Berlin/München, 28.02.2008. In etlichen Städten in den USA müssen seit neuestem Haustiere gegen Androhung einer Geldstrafe bis zum 4. Lebensmonat kastriert werden. Auch in Österreich ist die Kastration von Katzen, die ins Freie dürfen, zwanghaft vorgeschrieben. Hintergrund sind in erster Linie die übervollen Tierheime und die damit verbundenen Kosten. Nebenbei wird mit dieser Regelung dem Tierschutz ein großer Dienst erwiesen. In Eimern ertränkte Katzenbabys und Tierasyle voll verstörter Kreaturen dürften damit der Vergangenheit angehören.

„Eine derartige Regelung ist Deutschland längst überfällig“, so Frau Dr. Hölscher, Tierärztin der aktion tier e.V.. “Die Unvernunft oder Unkenntnis vieler Tierbesitzer bedarf eines Eingriffes durch den Staat. Alles ist in Deutschland geregelt, nur mit seinem Tier darf jeder mehr oder weniger machen, was er will.“

In Deutschland ist laut Tierschutzgesetz das Amputieren von Körperteilen – also auch die Kastration – zunächst sogar mal grundsätzlich verboten. Kastriert werden darf nur, wenn zu befürchten ist, dass sich das betreffende Tier unkontrolliert fortpflanzen könnte oder wenn es für die für die weitere Haltung des Tieres unerlässlich ist. In jedem Einzelfall muss der Tierarzt entscheiden, ob ein derartiger Umstand vorliegt und er somit tätig werden darf.

„Dieses Gesetz suggeriert den Tierhaltern eine Kastration sei etwas Schlimmes, dabei sprechen neben der Verhinderung der unkontrollierten Vermehrung viele Gründe dafür, auch gesundheitliche“, so Frau Dr. Hölscher. Kastrierte Hündinnen zum Beispiel erkranken höchst selten an Brustkrebs. Eine ansonsten extrem häufige Tumorart beim Hund - zu spät erkannt bedeutet sie gar das Todesurteil.

Die Tierschutzorganisation aktion tier – menschen für tiere e.V. ist mit 210.000 Mitgliedern und 200 Kooperationspartnern eine der größten Tier- und Artenschutzorganisationen Deutschlands.

Weitere Informationen bei:
Dr. med. vet. Tina Hölscher
Veterinärin bei aktion tier
Tel.: 0177-2451198
tierarzt@aktiontier.org

aktion tier – menschen für tiere e.V.
Pressestelle Kaiserdamm 97
14057 Berlin
Tel.: 030-301038-33
Fax: 030-301038-34
www.aktiontier.org
info@aktiontier-pressestelle.org



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www.katzenschutzverordnung.de.vu

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